Pressemitteilung

Ausbildungsgipfel 2023

26.07.2023 | Am 24.07.2023 hat die IG Metall Saarbrücken Betriebsräte und Jugendvertreter zum Ausbildungsgipfel eingeladen. Grund für den Ausbildungsgipfel ist die stark gesunkene Anzahl der Ausbildungsplätze innerhalb des Zuständigkeitsbereiches der IG Metall Saarbrücken.

Patrick Selzer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall meint hierzu: „Corona wirkte für die Ausbildungsplätze wie ein Brandbeschleuniger. Seit Beginn der Pandemie sind in den von uns betreuten Betrieben rund ein Viertel der Ausbildungsplätze verloren gegangen. Gerade in Zeiten des Strukturwandels in dem sich die Region befindet, sei das, dass absolut falsche Signal. „Der Transformation kann nur mit Ausbildung und Qualifikation begegnet werden. Zahlreiche Betriebe beklagen sich über Fachkräftemangel, leisten aber hierzu keinen oder nur geringen eigenen Beitrag, diesen zu beseitigen.

Zum Ausbildungsgipfel hielt die Bildungsminister Christine Streichert-Clivot, als zuständige Ministerin für die Berufsschulen im Saarland ein Grußwort. Die Ministerin meint zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsmarkt: „Wir haben bundesweit und auch bei uns im Saarland einen hohen Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften, gleichzeitig seit Jahren sinkende Auszubildendenzahlen. Ich möchte ausdrücklich dazu ermutigen, einen Ausbildungsberuf zu ergreifen. Denn wer sich heute dazu entschließt, eine Berufsausbildung zu machen, findet an unseren Beruflichen Schulen dank hoher Investitionen nicht nur sehr gute Lernbedingungen vor, sondern hat auch langfristig hervorragende Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig sind natürlich auch die Arbeitgeber gefordert, Ausbildungsplätze anzubieten, jungen Menschen eine Chance zu geben und für bestmögliche Ausbildungsbedingungen zu sorgen.“

Sören Sossong, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall in Saarbrücken und zuständig für Jugend und Ausbildung ergänzt: „Es kann nicht sein, dass gerade große Industriebetriebe sich aus der Verantwortung stehlen. Sie haben einen beständigen Bedarf an Fachkräften. Gerade dabei tragen sie mitunter die Verantwortung jungen Menschen eine Perspektive in der Region zu bieten. Die Landesregierung setzt mit einem Transformationsfonds die Weichen, dass der Strukturwandel gelingt. Die Betriebe müssen ihr übriges tun. Vor allem Fachkräfte ausbilden, welche die notwendigen Qualifikationen besitzen.“

Besonders sauer stößt Sören Sossong ein konkreter Fall auf, die Festo SE in St. Ingbert. „Entgegen vorheriger Zusagen, hat die Arbeitgeberseite dem Betriebsrat mitgeteilt für das Ausbildungsjahr 2024, für welche jetzt die Bewerbungsphase beginnt, nur noch 12 neue Auszubildende eizustellen.“ Dies sei ein absoluter negativ Wert für einen Betrieb mit rund 2300 Beschäftigten. „Ausbildung zu sichern, heißt auch Standorte zu sichern.“, so Sören Sossong weiter. „Denn junge und gut Qualifizierte Menschen sind ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil.“

Den Betriebsräten und Jugendvertretern wurde während des Ausbildungsgipfels, die wesentlichen Grundlagen für ihre Einflussmöglichkeiten in den Betrieben durch Fachreferenten nähergebracht.

So gestärkt erhofft sich die IG Metall Saarbrücken eine Trendwende. Patrick Selzer meint hierzu abschließend: „Überall dort, wo Betriebsräte und Jugend- und Auszubildendenvertretungen von ihren Rechten und Gestaltungspeilräumen Gebrauch machen, können wir Erfolge verzeichnen. Betriebsräte und Jugend- und Auszubildendenvertretungen wollen die Arbeitsplätze langfristig in der Region erhalten. Hierzu zählen eben auch Ausbildungsplätze.“

Von: sos

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